Urlaubskredit: Dispo lieber als Ratenkredit

Strand am Meer im Urlaub
Urlaub ist eine Frage des Geldes. Ist das Konto leer, würden die meisten Deutschen zu Hause bleiben. Die wenigsten nehmen einen Kredit auf, um ihren Urlaub zu finanzieren. Häufiger wird jedoch das Konto überzogen und ein Dispo in Anspruch genommen, wenn nicht genug Geld für die Reise oder für Aktivitäten im Urlaub vorhanden ist.

Urlaub auf Raten – nur für wenige Deutsche vorstellbar

Viele Reiseveranstalter und Banken wollen den Deutschen einen Urlaub schmackhaft machen, indem sie mit der Finanzierung durch einen Kredit werben. So steht der Reise nichts mehr im Weg, wenn der Arbeitgeber das Urlaubsgeld zu spät auszahlt. Ein Kredit ist angesichts der aktuell niedrigen Zinsen kostengünstig und einfach zu bekommen.
Wie eine Studie von Yougov im Auftrag von Check24 ergab, ist diese Option nur für fünf Prozent der Deutschen vorstellbar, während in Wirklichkeit nur zwei Prozent einen Ratenkredit für den Urlaub in Anspruch nehmen. Die überwiegende Mehrheit, 86 Prozent, verzichtet auf Urlaub, wenn nicht genug Geld vorhanden ist. Wie der Geschäftsführer für den Bereich Kredite bei Check24, Christian Nau, erklärt, sollten Kredite besser für längerfristige Investitionen genutzt werden. Der Kredit für eine Reise wird auch dann noch getilgt, wenn der Erholungsfaktor bereits verflogen ist und möglicherweise schon die nächste Reise geplant wird.

Finanzierung mit dem Dispokredit

Während ein Ratenkredit für den Urlaub nur von den wenigsten Deutschen in Anspruch genommen wird, finanzieren ungefähr fünf Prozent der Deutschen zumindest teilweise ihren Urlaub mit einem Dispokredit. Sie überziehen ihr Girokonto oder schöpfen den Kreditrahmen ihrer Kreditkarte aus. Allerdings ist ein Dispokredit deutlich teurer als ein Ratenkredit. Die Zinsen für die Kontoüberziehung liegen im Schnitt bei ca. 10 Prozent und sind deutlich höher als für Ratenkredite. Christian Nau empfiehlt für die Finanzierung eines Urlaubs einen Kredit mit einer Laufzeit von nur zwölf Monaten. Die Zinsen sind niedrig, während die finanzielle Belastung überschaubar bleibt.

Kaum Sorgen für die Finanzierung des Urlaubs

Wie die Umfrage ergab, machen sich die meisten Deutschen keine Sorgen um die Finanzierung des Urlaubs. Knapp die Hälfte, 49 Prozent, spart gezielt für die Urlaubsreise. Weitere 35 Prozent haben keine Sorge um die Finanzierung, da für den Urlaub genug Ersparnisse vorhanden sind.

Ausgaben für den Urlaub

Die Reisekasse ist bei den meisten Bundesbürgern gut gefüllt, auch wenn viele gar nicht weit in die Ferne reisen möchten. Ungefähr 21 Prozent der Deutschen würden pro Person zwischen 1.001 und 2.000 Euro ausgeben. Mehr als 2.000 Euro pro Person würden 9 Prozent der Befragten ausgeben. Allerdings rechnen 35 Prozent der Deutschen nur mit Ausgaben von 500 bis 1.000 Euro pro Person, während 24 Prozent noch weniger ausgeben würden.

Die beliebtesten Reiseziele

Für 2021 haben nur die wenigsten Bundesbürger weite Reisen geplant, unabhängig davon, wie sie ihre Reise finanzieren. Im eigenen Land bleiben wollen etwa 23 Prozent, während sich ungefähr 9 Prozent für einen Urlaub zu Hause entscheiden. Weiter unten auf der Beliebtheitsskala rangieren Spanien mit 8 und Italien mit 6 Prozent. Nur 4 Prozent wollen nach Griechenland, in die Türkei, nach Skandinavien oder auf die Malediven fahren.