Neues Baukindergeld: Voraussetzungen für Familien nicht durchdacht

Junge Familie mit Kind

Inmitten steigender Zinsen und Baukosten in Deutschland hat die Bundesregierung ein neues Programm eingeführt, das Familien Kredite für den Bau von klimafreundlichen Einfamilienhäusern bietet. Ab Juni können Familien bis zu 240.000 Euro von der Förderbank KfW erhalten. Allerdings werden nur Neubauten gefördert, die bestimmte Klimakriterien erfüllen

Details des neuen Kreditprogramms

Das neue Kreditprogramm, das als Nachfolger des sogenannten Baukindergelds eingeführt wurde, soll Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen den Zugang zu günstigen Krediten für den Bau von klimafreundlichen Häusern ermöglichen. Die Kredite werden von der staatlichen Förderbank KfW bereitgestellt. Der anfängliche Zinssatz beträgt 1,25 Prozent, was deutlich unter den derzeit üblichen Marktzinsen von etwa 4,0 Prozent liegt.

Laut Bauministerin Klara Geywitz könnte eine Familie mit zwei Kindern beim Bau eines besonders klimafreundlichen Hauses rund 40.000 Euro sparen. Die neue Förderung steht Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind zur Verfügung, vorausgesetzt, sie haben ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von höchstens 60.000 Euro. Mit jedem weiteren Kind erhöht sich diese Grenze um 10.000 Euro. Geywitz zufolge sind damit drei Viertel aller Haushalte in Deutschland anspruchsberechtigt.

Kritik und Herausforderungen

Obwohl das Programm gut gemeint ist, gibt es Kritikpunkte. Wohnungsmarktforscher Matthias Günther kritisiert die Einkommensgrenze und argumentiert, dass diejenigen, die von der Förderung profitieren möchten, ein niedriges Einkommen haben und gleichzeitig vermögend sein müssen. Michael Neumann vom Kreditvermittler Dr. Klein gibt zu bedenken, dass trotz der Förderung nur wenige die geforderten Standards für Energieeffizienz erreichen können.

Klimaschutz und Förderstufen

Die Kredite werden nur für Neubauten mit geringem CO2-Fußabdruck vergeben, um die Klimaschutzziele Deutschlands zu unterstützen. Die Gebäude müssen mindestens den Standard EH40 erfüllen, das heißt, sie dürfen nur 40 Prozent der Energie verbrauchen, die ein Standardhaus benötigt. Für eine höhere Förderstufe müssen strengere Kriterien für das Qualitätssiegel “Nachhaltiges Gebäude” erfüllt werden. Dies hängt von der Klimafreundlichkeit des Hauses und der Anzahl der Kinder ab.

Neues Baukindergeld reicht nicht aus

Zum Start bietet das Programm einen Kredit mit bis zu 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung an, wobei der Zinssatz bei 1,25 Prozent liegt. In der niedrigeren Förderstufe kann eine Familie mit ein oder zwei Kindern maximal 140.000 Euro erhalten. Diese Summe steigt bis auf 190.000 Euro bei fünf Kindern. Wer noch klimafreundlicher baut, kann mit ein oder zwei Kindern bis zu 190.000 Euro und mit fünf Kindern bis zu 240.000 Euro erhalten. Allerdings reicht diese Summe in vielen Teilen Deutschlands nicht aus, um den Bau eines Hauses zu finanzieren.

Laut Geywitz stehen für dieses Jahr mindestens 350 Millionen Euro zur Verfügung, um die günstigen Kredite zu ermöglichen. Mit diesem Schritt unterstreicht die Bundesregierung ihr Engagement für den Klimaschutz und die Förderung des Hausbaus für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Trotz der anfänglichen Herausforderungen und Kritikpunkte wird die Einführung dieses Programms einen wichtigen Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren und erschwinglicheren Wohnlandschaft in Deutschland darstellen

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