Kreditarten

Am Markt gibt es eine Vielzahl von Kreditarten. Viele Interessierte sind überfordert mit den unterschiedlichen Namen. Hinzu kommt, dass nicht alle Begriffe genormt sind, d.h. während die einen Anbieter von Minikrediten sprechen, betiteln andere das selbe Produkt als Kleinkredit. kreditmagazin.net versucht etwas Ordnung in die Kreditbegrifflichkeiten zu bringen und stellt auch Kreditarten vor, auf die nicht jeder sofort kommen würde (z.B. Renovierungskredit oder Pfandkredit).

Konsumkredite sind eine gängigste Methode, um kurzfristige oder mittelfristige finanzielle Bedürfnisse zu decken. Sie ermöglichen es Verbrauchern, Anschaffungen zu tätigen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, die sie sich sonst möglicherweise nicht leisten könnten. Bei der Auswahl des richtigen Konsumkredits gibt es aber Faktoren, auf die ich hier näher eingehe.

Der klassische Ratenkredit

Ratenkredite sind die bekanntesten und in der Praxis am häufigsten genutzte Konsumkredite. Bei einem Ratenkredit handelt es sich um einen Kredit mit fester Laufzeit und festen monatlichen Raten. Der Kreditnehmer erhält den gesamten Kreditbetrag auf einmal und zahlt ihn über die vereinbarte Laufzeit in regelmäßigen Raten zurück. Die Raten bestehen aus einem Teil des Kreditbetrags (Tilgung) und den anfallenden Zinsen. Sie können den Ratenkredite für unterschiedliche Zwecke nutzen:

Autokredit

Autokredite sind Ratenkredite, die speziell für den Kauf von Fahrzeugen verwendet werden. Sie können sowohl für Neu- als auch für Gebrauchtwagen genutzt werden und haben oft günstigere Konditionen als herkömmliche Ratenkredite. Hier wird der Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung 1) beim Kreditgeber als Sicherheit bis zur Bezahlung hinterlegt.

Renovierungskredite

Ein Renovierungskredit ist ein Ratenkredit, der zur Finanzierung von Renovierungs- oder Modernisierungsarbeiten an einer Immobilie verwendet wird. Diese Kredite werden oft von Banken und Kreditinstituten angeboten und können auch zinsgünstige Konditionen haben, wenn sie zur energetischen Sanierung genutzt werden. Informieren Sie sich hier unbedingt über mögliche Förderungen und Kredite der KfW.

Umschuldungskredite

Umschuldungskredite dienen dazu, bestehende Kredite abzulösen und durch einen neuen Kredit mit günstigeren Konditionen zu ersetzen. Dies hilft Ihnen dabei, die monatliche Belastung zu reduzieren oder die Laufzeit des Kredits zu verkürzen.

Rahmenkredite

Ein Rahmenkredit, auch Abrufkredit genannt, ist eine Art von Kredit, bei dem dem Kreditnehmer ein bestimmter Kreditrahmen zur Verfügung gestellt wird. Innerhalb dieses Kreditrahmens kann der Kreditnehmer flexibel Geld abrufen und zurückzahlen, ohne dass eine feste Laufzeit oder feste Raten vereinbart werden müssen. Die Zinsen werden nur auf den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag berechnet.

Der Vorteil eines Rahmenkredits ist vor allem die Flexibilität und die teilweise günstigeren Konditionen. Dadurch, dass Sie den Rahmenkredit jederzeit und bis zu der vereinbarten Summe nutzen können, zahlen Sie auch nur für diese Zeit und den gewünschten Kredit die Zinsen.

Wofür nutzt man Rahmenkredite?

Rahmenkredite eignen sich für finanzielle Bedürfnisse, bei denen der genaue Betrag und die Dauer der Finanzierung ungewiss sind. Sie können beispielsweise für unvorhergesehene Ausgaben, zur Überbrückung von Einkommensschwankungen oder für Projekte mit variablen Kosten verwendet werden.

Der Nachteil der Rahmenkredite sind die ggf. höheren Kosten, da die Zinsen für Rahmenkredite höher liegen als über einem Ratenkredit. Wenn Sie also genau wissen, welchen Betrag Sie benötigen, ist der Ratenkredit die bessere Kreditart.

Dispokredit (Überziehungskredite)

Ein Dispositionskredit, auch Überziehungskredit oder Dispokredit genannt, ist eine Kreditlinie, die mit einem Girokonto verbunden ist. Er ermöglicht Ihnen, Ihr Konto bis zu einem bestimmten Limit zu überziehen, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Dispositionskredite sind meistens ungesicherte Kredite und haben in der Regel höhere Zinssätze als andere Kreditarten.

Dispokredite dienen in erster Linie dazu, kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken, zum Beispiel bei unerwarteten Ausgaben oder zeitweisen Einkommensschwankungen. Der große Vorteil dieser Kreditart ist die unkomplizierte Beantragung, da dieser meistens schon automatisch bei der Eröffnung des Girokontos dabei ist. Zudem muss man diesen bei Inanspruchnahme auch nicht extra beantragen, sondern der Dispo ist sofort verfügbar.

Nachteilig sind beim Dispositionskredit vor allem die hohen Zinsen (teilweise doppelt so hoch wie beim Ratenkredit). Zudem kritisieren Fachleute den Dispo als einfachen Einstieg für eine dauerhafte Überschuldung, da diese Kreditart so leicht zu bekommen ist.

Kreditkartenkredite

Ein Kreditkartenkredit ist ein Kredit, der über eine Kreditkarte zur Verfügung gestellt wird. Kreditkarten bieten eine kurzfristige Finanzierung für Einkäufe und Dienstleistungen, indem sie einen Kreditrahmen bieten innerhalb dessen der Karteninhaber Einkäufe tätigen kann. Die ausstehenden Beträge müssen entweder am Ende des Abrechnungszeitraums vollständig zurückgezahlt oder in Raten zurückgezahlt werden. Bei Ratenzahlungen fallen entsprechend Zinsen an.

Kreditkarten bieten eine flexible Möglichkeit, Einkäufe und Dienstleistungen zu finanzieren und gleichzeitig von Vorteilen wie Bonusprogrammen, Cashback oder Reiseversicherungen zu profitieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Betrug sehr unwahrscheinlich ist, da man das abgebuchte Geld fast immer wieder zurückholen kann.

Die Nachteile von Kreditkarten mit einer Kreditlinie ähneln stark denen des Dispos. Auch hier sind die Zinsen sehr hoch und durch die schnelle Verfügbarkeit besteht das Risiko der Überschuldung.

Geförderte Kredite und zinsgünstige Kredite

Förderkredite sind spezielle Kredite, die von staatlichen oder staatlich unterstützten Institutionen angeboten werden. Förderkredite bieten in der Regel zinsgünstige Konditionen und können an bestimmte Verwendungszwecke gebunden sein.

Studienkredite als klassischer Förderkredit

Studienkredite sind Förderkredite, die dazu dienen, die Finanzierung von Hochschulbildung zu unterstützen. Sie bieten oft zinsgünstige Konditionen und flexible Rückzahlungsoptionen, um Studierenden den Zugang zur Hochschulbildung zu erleichtern. Diese Kredite sind jedoch an das Einkommen der Eltern gebunden, daher erhält nicht jeder Studierende diesen Kredit.

Energieeffizienz- und Sanierungskredite

Energieeffizienz- und Sanierungskredite sind Förderkredite, die für Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz oder für Sanierungsarbeiten an Immobilien verwendet werden. Diese Kredite bieten oft günstige Zinssätze und können mit staatlichen Zuschüssen oder steuerlichen Anreizen kombiniert werden. Die KfW wäre hier der erste Ansprechpartner. Hier sollten Sie aber dringend auf Fristen und Kriterien achten. Oft muss die Förderung beantragt werden, bevor Sie mit den Maßnahmen beginnen und nicht umgekehrt.